Fränkischer Tag vom 10.06.09
3000 Arten stehen für riesiges Potenzial

Gemeinsam für "Ein Fest für die Natur":
Kurt Langer, Gisela Röder, Harald Amon, Jörg Röder,
Carmen Gick, Justus Vogt, Dr. Klaus Mandery und Joseph Linz, die
mit vielen freiwilligen und engagierten Helfern ein Programm zur
Arten-Vielfalt auf die Beine gestellt hat, das seinen Namen sprichwörtlich
verdient hat. Foto: Tanja Kaufmann
Naturerlebnistag Mit einem drei
Kilometer langen Erfahrungsparcours und einer Fülle von Ideen
rund um die Artenvielfalt lädt die Initiative "Biodiv"
in Ebern zu einem "Fest für die Natur" und dem "Geo-Tag"
auf dem früheren Standortübungsplatz in Ebern ein.
Ebern erlebt Ein Fest für die Natur: Am Samstag,
20. Juni, kann man an Kaserne und Übungsplatz Natur in all
ihren Facetten erleben. Eine sprichwörtliche Interessengemeinschaft
hatte sich für das Projekt zusammen gefunden und dabei immer
mehr engagierte Mitstreiter bekommen, wie aus dem Pressetermin mit
Vertretern der Biodiv in Ebern am Mittwoch ersichtlich
wurde.
Als Sprecher der Biodiv informierte Dr. Klaus Mandery
über den Naturerlebnis-Tag, der den GEO-Tag der Artenvielfalt
integriert: Wir wollen vor allem das Potenzial des Geländes
zeigen, so Mandery, dem das öffentliche Interesse für
eine einzigartige Naturlandschaft und deren Möglichkeit zur
alternativen Nutzung am Herzen liegt. Als Lebensraum für beinahe
3000 verschiedene Arten ist das ehemalige Bundeswehrgelände
von überregionalem wissenschaftlichen Interesse und zieht renommierte
Experten an.
Hautnahes Naturerlebnis
Neben der fachgerechten Erfassung der Arten, bei der sich die Ornitologen,
Botaniker, Schmetterlingsforscher und andere am Samstag gerne über
die Schulter schauen lassen werden, mache der GEO-Tag der
Artenvielfalt auch ein hautnahes Naturerlebnis möglich,
zu dem man nur selten die Gelegenheit habe.
Die Natur und insbesondere die Biodiversität hautnah zu erleben
und im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen kann man davon abgesehen
bei der ideenreich und groß angelegten Veranstaltung der Biodiv,
deren kreative Arten-Vielfalt der biologischen kaum
nachsteht.
Vereins- und Parteienübergreifend sind ihre Urheber und Organisatoren,
vom tragenden Bund Naturschutz über die Angler, Imker und den
Vogelschutz. Bunt und weitläufig wie das Gelände selbst
ist auch das Programm, das den Besuchern bei freiem Eintritt!
präsentiert wird. Geführte Wanderungen und Vorträge,
insbesondere zu den einzigartigen Launen der Natur von Bastardorchideen
und -rosen, wie sie auf dem Gebiet (und teilweise fast nirgendwo
sonst) vorkommen sprechen den Naturfreund ebenso an, wie die Informationen
zu Heilkräutern, Wildkatzen, Fledermäusen, Imkerei und
Vogelschutz.
Fest für die Familie
Doch nicht nur ein Fest für die Natur wollen die
Initiatoren feiern, sondern ein Fest für die ganze Familie.
So ist vom Kleinkind bis zur Uroma jeder angesprochen und auch mit
wohl überlegten Angeboten bedacht: Vier Gespanne ermöglichen
die Erkundung des Geländes mit einer Kutschfahrt für Personen,
die nicht so gut zu Fuß sind; ein kostenloser Bus-Shuttle
holt die Besucher von außerhalb am Eberner Bahnhof ab.
Der Waldkindergarten stellt sich nicht nur vor, sondern lädt
auch gleich zum Spielen ein, ebenso wie Indianer-Tipi, Streichelzoo,
Ponyreiten und sogar exotische Tiere. Geplant ist ab dem Vormittag
die Einladung der Besucher in die Natur: Ein drei Kilometer langer
Parcours bietet einen unterhaltsamen Ausflugvom Leben im Wasser
über die Hecke bis zur bunten Blumenwiese.
Kinder-Kunst Projekt
Ein Zauberer im Wald dürfte dabei genau so für Begeisterung
bei Groß und Klein sorgen, wie Fühlparcours und Barfußgang.
Am Nachmittag gestalten die Kinder ein großes Kinder-Kunst-Projekt
mit gesammelten Objekten aus der Natur, beim Naturkundlichen Quiz
gibt es Becherlupen, Reitgutscheine, Nistkästen und mehr zu
gewinnen; Bogenschießen weckt das Interesse neben einem naturkundlichen
Bücherstand.
Ein Höhepunkt ist sicher gegen 16.45 Uhr der gemeinsame Aufstieg
der 3000 Luftballons. Jeder steht für eine der bisher auf dem
Gebiet nachgewiesenen Arten und trägt die Artenvielfalt hinaus
in die Welt. Interessant ist sicher auch der innovative Audioguide,
der mit modernen Mitteln durch die Natur führt: Per Handy können
an einzelnen Stationen Hörbeispiele zum Ortstarif abgerufen
werden.
Große Nachfrage
Getestet werden an diesem Tag auch neue Outdoor-Materialien für
Lehrer und Naturführer. Die Biodiversitäts-Ausbildung
ist ein Feld, das beackert werden muss, erklärt Dr. Klaus
Mandery und sieht dabei große Nachfrage in der Zukunft. Ein
Fortbildungsprojekt für junge Naturführer wird ebenso
vorgestellt werden, wie der filmische Streifzug durch Ebern und
den ehemaligen Standortübungsplatz Natur pur und
die farbenprächtige Bilderschau zur Artenvielfalt. Natürlich
kommt dabei aber auch das leibliche Wohl nicht zu kurz. am Nachmittag
unterhält die Ebelsbacher Celtic Experience und
bis zum Bieranstich am Festplatz zum Sonnwendlauf (mit dem es eine
Kooperation für diesen Tag gibt) ist das Programm beendet.
Gemeinsam für Ebern
Gemeinsam wolle man etwas bewegen für Ebern, das ist den Organisatoren
wichtig, daher gebe es eine breite Basis und gute Zusammenarbeit,
die auch viel versprechend für die Zukunft sei. Nach dem Festprogramm
des Sonnwendlaufes am Samstagabend ein Heißluftballon, Bat-Detektoren
und -Rekorder laden dann noch zu einer faszinierenden Nachtwanderung
mit dem hörbaren Erleben der Fledermäuse ein: So intensiv
erlebt man die Natur nur selten.
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