Pressemitteilung des Bund Naturschutz
Ebern zum Treffen mit Bürgermeister Herrmann am 12.04.2011
vor dem Hintergrund der Vorkommnisse in Fukushima
Die Gremien des Bundes Naturschutz (BN) im Landkreis
Haßberge waren und sind sich der Verantwortung bewusst, ihren
Beitrag zum Schutz der Umwelt und der Natur zu leisten.
Zu dieser Verantwortung gehört auch der Einsatz für die
Erhaltung der schützenswerten Teile der Natur auf dem ehemaligen
Bundeswehrübungsplatz in Ebern. Natur zerstörende Motorsportnutzung
und damit einhergehend gleichzeitiger unnötiger Energieverbrauch
können nicht die Zustimmung des BN finden. Energie sparen ist
neben dem Einsatz erneuerbarer Energien das Gebot der Stunde.
Vor der Festlegung der 37 Hektar großen Flächen für
den geplanten Solarpark auf dem Übungsplatz ist die Stadt Ebern
nicht auf den Bund Naturschutz zugegangen. Der BN durfte sich erst
im Rahmen des Verfahrens mit förmlichen Stellungnahmen einbringen.
Bei einer vertrauensvollen Zusammenarbeit hätte man sicher
eine für beide Seiten verträgliche Lösung finden
können.
BN Ebern und BN Haßberge unterstützen seit mehr als 10
Jahren aktiv die Nutzung der Solarenergie. Auch die Nutzung von
Ackerflächen, welche in der Regel mit Pflanzenschutzmitteln
und Düngemitteln belastet werden, wurde gerade von den örtlichen
BN-Organisationen als Ergänzung zu den vorrangig zu nutzenden
Dachflächen begrüßt. Einer Nutzung von ökologisch
hochwertigen Flächen kann der BN jedoch grundsätzlich
nicht zustimmen. So genießen die für die Photovoltaik
vorgesehenen 37 Hektar auf dem Übungsplatz alle den Schutz
als Flora-Fauna-Habitat-Gebiet (FFH). Einzelne Teile davon sind
besonders schützenswert.
Der Bund Naturschutz macht hiermit der Stadt Ebern und auch dem
Investor das Angebot, die Wertigkeit der Flächen noch einmal
abzuklären und ggf. seine Einwendungen gegen einen Teil der
Flächen zu überdenken. Die Rücknahme des beim Verwaltungsgerichtshof
eingereichten Antrages auf Überprüfung des Bebauungsplanes
kann aber nur dann erfolgen, wenn die Stadt gleichzeitig auf die
Nutzung des Übungsplatzes für Motorsportzwecke verzichtet.
Nachdem von Seiten der Stadt schon mehrfach geäußert
wurde, dass sich dieses Projekt nicht mehr verwirklichen lasse,
sollte für die Stadt der Verzicht auf diesen Teil des Bebauungsplanes
kein Hindernis sein.
Der BN geht davon aus, dass der Investor der PV-Anlage an einer
baldigen und problemlosen Umsetzung seiner Pläne interessiert
ist. Bürgermeister Herrmann wurde daher aufgrund der Eilbedürftigkeit
über dieses Angebot durch die örtlichen Vorsitzenden des
Bundes Naturschutz persönlich informiert.
Dr. Klaus Mandery
1. Vorsitzender BN Kreisgruppe Haßberge

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