Haßbeg Echo vom 17.06.09

Ebern erlebt ein „Fest der Natur“

Am Samstag, 20. Juni kann man an Kaserne und Übungsplatz die Natur in allen Facetten erkunden

EBERN. Ebern erlebt „Ein Fest für die Natur“: Am Samstag, 20. Juni, kann man an Kaserne und Übungsplatz der fränkischen Kleinstadt die Natur in all ihren Facetten erleben. Eine sprichwörtliche Interessengemeinschaft hatte sich unter der Regie des Bund Naturschutzes zusammen gefunden, um im Rahmen der Konversion der Eberner Kaserne und vor dem Hintergrund der Projektidee eines Biodiversitätszentrums ein Fest für die Natur zu veranstalten.

Als Lebensraum für beinahe 3000 verschiedene Arten ist das ehemalige Bundeswehrgelände von überregionalem wissenschaftlichen Interesse und zieht renommierte Experten aus ganz Deutschland an. Neben der fachgerechten Erfassung der Arten macht der GEO-Tag der Artenvielfalt auch ein hautnahes Naturerlebnis möglich, zu dem man nur selten die Gelegenheit hat. Die Natur und insbesondere die Biodiversität hautnah erleben und im wahrsten Sinne des Wortes begreifen kann man, davon abgesehen, bei der ideenreich und groß angelegten und kostenfreien Veranstaltung der Biodiv, deren kreative „Arten-Vielfalt“ der biologischen kaum nachsteht. Geführte Wanderungen und Vorträge sprechen den Naturfreund ebenso an, wie die Informationen zu Heilkräutern, Wildkatzen, Fledermäusen, Imkerei und Vogelschutz.

Doch nicht nur ein „Fest für die Natur“ wollen die Initiatoren feiern, sondern ein „Fest für die ganze Familie“. So ist vom Kleinkind bis zur Uroma jeder angesprochen und auch mit wohl überlegten Angeboten bedacht: Vier Gespanne ermöglichen die Erkundung des Geländes mit einer Kutschfahrt; ein kostenloser Bus-Shuttle holt die Besucher von außerhalb am Eberner Bahnhof ab. Der Waldkindergarten stellt sich vor und lädt zum Spielen ein, ebenso wie Indianer-Tipi, Streichelzoo, Ponyreiten und sogar exotische Tiere.

Geplant ist ab dem Vormittag die Einladung der Besucher in die Natur: Ein etwa drei Kilometer langer Parcours bietet einen unterhaltsamen Ausflug in die verschiedenen Lebensbereiche, vom Leben im Wasser über die Hecke bis zur bunten Blumenwiese. Gerade für ehemalige Soldaten und Wehrdienstleistende der Eberner Kaserne dürfte ein Familienausflug und ein Wiedersehen des Geländes besonders reizvoll sein. Groß und Klein erleben die Faszination Natur mit einem Zauberer im Wald, mit Fühlparcours und Barfußgang. Am Nachmittag gestalten die Kinder ein großes Kinder-Kunst-Projekt mit gesammelten Objekten aus der Natur, beim Naturkundlichen Quiz gibt es tolle Preise zu gewinnen; Bogenschießen weckt das Interesse neben einem naturkundlichen Bücherstand.

Ein Höhepunkt ist gegen 16.45 Uhr der gemeinsame Aufstieg der Luftballons, von denen jeder der fast 3000 für eine der bisher auf dem Gebiet nachgewiesenen Arten steht und damit die Artenvielfalt (selbstverständlich mit zersetzbarem umweltfreundlichen Material) hinaus in die Welt trägt. Interessant ist sicher auch der innovative Audioguide, der mit modernen Mitteln durch die Natur führt: Per Handy können an einzelnen Stationen Hörbeispiele zum Ortstarif abgerufen werden. Getestet werden an diesem Tag auch neue Outdoormaterialien für Lehrer und Naturführer. Ein Fortbildungsprojekt für junge Naturführer wird ebenso vorgestellt werden, wie der filmische Streifzug durch Ebern und den ehemaligen Standortübungsplatz und die farbenprächtige Bilderschau zur Artenvielfalt.

Natürlich kommt dabei aber auch das leibliche Wohl nicht zu kurz: Mit Produkten aus der Region, selbst gebackenen Kuchen, Eis und mexikanischen Leckerbissen lässt es sich aushalten, am Nachmittag unterhält „Celtic Experience“ und bis zum Bieranstich am Festplatz zum Sonnwendlauf (mit dem es eine Kooperation für diesen Tag gibt) ist das Programm beendet.

Gemeinsam wolle man etwas bewegen für Ebern, das ist den Organisatoren wichtig, daher gebe es eine breite Basis und gute Zusammenarbeit, die auch viel versprechend für die Zukunft sei. Nach dem Festprogramm des Sonnwendlaufes am Samstagabend glüht am Feldherrenhügel über der Stadt ein Heißluftballon, Bat-Detektoren und -Rekorder laden dann noch zu einer faszinierenden Nachtwanderung mit dem hörbaren Erleben der Fledermäuse ein: So intensiv erlebt man die Natur nur selten. Mehr im Netz unter www.biodiv-ebern.de

 

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